Drei Pionierinnen im Exil
Vortrag von Susanne Wittek über drei bedeutende Frauen, die in mehrfacher Hinsicht Pionierinnen waren und aus politischen Gründen oder wegen ihrer jüdischen Herkunft während des Nationalsozialismus im Exil leben mussten. Mit integrierter Lesung (Katharina Schütz) aus Texten der drei Frauen und illustriert durch eine reiche Präsentation von Fotos.
Magdalene Schoch (1897-1987) zählt als erste in Deutschland habilitierte Juristin zu den Pionierinnen der Rechtswissenschaft. Als Nichtjüdin nicht direkt bedroht, ertrug sie dennoch das politische Klima der NS-Zeit nicht. Sie verweigerte die Anpassung und die Mitläuferschaft und emigrierte in die USA.
Rosa Schapire (1874-1954), eine der ersten und streitbarsten Förderinnen der expressionistischen Künstlervereinigung Die Brücke, lebte im ausgehenden Kaiserreich als alleinstehende Intellektuelle einen provokanten Gegenentwurf zum traditionellen Modell. Als Jüdin emigrierte sie 1939 nach Großbritannien.
Elsbeth Weichmann (1900-1988), Volkswirtin, ging mit ihrem Mann Herbert Weichmann ins US-amerikanische Exil und kehrte nach dem Krieg nach Deutschland zurück. Als Pionierin einer modernen Geschlechterpolitik bereitete sie den Boden für die erste Gleichstellungsstelle der Bundesrepublik.