Absprung über Niemandsland
Susanne Witteks Buch Absprung über Niemandsland ist im Mai 2014 erschienen. Es erzählt die Geschichte von fünfzehn Frauen und Männern aus Kultur, Politik und Wissenschaft, die exemplarisch für Tausende aus Nazi-Deutschland verbannte Intellektuelle und Künstler stehen.
Hamburg ist in den Werdegängen aller Porträtierten teils als Ausgangs-, teils als Rückkehrort ein besonderer Kristallisationspunkt: Manche wurden hier ihrer materiellen Existenz beraubt und auf Nimmerwiedersehen fortgejagt, einige fanden nach beendetem Exil in der Hansestadt unverhofft eine Gestaltungsaufgabe, wenige nahmen, obwohl ausgegrenzt und fallen gelassen, nach der Befreiung ihre unterbrochene Arbeit in Hamburg wieder auf.
Das reich illustrierte Buch enthält Porträts von Walter A. Berendsohn, Max Brauer, Ernst Cassirer, Berthold Goldschmidt, Willy Haas, Eduard Heimann, Kurt Hiller, Sabine Kalter, Alfred Kantorowicz, Gustav Oelsner, Rosa Schapire, Magdalene Schoch, Anna Siemsen, Elsbeth Weichmann und Herbert Weichmann. Es zeigt die unterschiedlichen Beweggründe für den Schritt ins Exil, vermittelt einen Eindruck vom Spektrum der Gastländer und macht die Vielfalt der Nachkriegslebensläufe sichtbar. Ohne Wissen zum Thema vorauszusetzen, lädt es die historisch interessierte Öffentlichkeit zum Lesen ein.
Mit einem Geleitwort von Klaus von Dohnanyi.
Edition Temmen, Bremen, 256 S., 19,90 €. ISBN 978-3-8378-2030-0.