»Wir sind so jung – so sonderbar«
Klaus Mann und die Hamburger Kammerspiele
Das Hamburger Goethe-Institut zeigte vom 16. November 2006 bis zum 2. Februar 2007 die Ausstellung »Wir sind so jung – so sonderbar. Klaus Mann und die Hamburger Kammerspiele«.
»Ich hatte es gut in Hamburg…« schrieb Klaus Mann in seiner Autobiographie »Der Wendepunkt«. Zu diesem Urteil haben die Hamburger Kammerspiele nicht unwesentlich beigetragen. Denn hier fand die skandalträchtige Uraufführung des Erziehungsdramas »Anja und Esther« statt, das Klaus Mann mit noch nicht einmal zwanzig Jahren verfasst hatte. In den Hauptrollen: Die Dichterkinder Erika und Klaus Mann, Pamela Wedekind und der Star der Hamburger Kammerspiele Gustaf Gründgens, der auch Regie führte. Das Quartett machte Furore und die Hansestadt für eine Spielzeit unsicher. Dass damit der Grundstein für den Roman »Mephisto« gelegt war, das wussten die wilden Vier damals noch nicht.
Die Ausstellung zeichnet Klaus Manns Hamburger Aufenthalt in Bildern und Dokumenten nach und folgt den Spuren, die diese Zeit in seinem Leben und Werk hinterlassen hat. Präsentiert werden unter anderem unveröffentlichte Briefe und Fotos sowie Erstausgaben der Erzählbände, die in Hamburg erschienen sind. Ein weiterer Schwerpunkt: die Begegnungen mit Künstlern, Literaten und Verlegern. Die Ausstellung schlägt anhand der Entstehungsgeschichte des »Mephisto« einen thematischen Bogen zwischen Klaus Manns unbeschwerten Anfängen und den dramatischen Erlebnissen des Exils.
Zum 50. Todestag von Klaus Mann wurde die Ausstellung 1999 von der Germanistin und Romanistin Sabine Walter konzipiert und in der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek Carl von Ossietzky sowie in den Hamburger Kammerspielen gezeigt. Das Begleitbuch zur Ausstellung (Edition Fliehkraft: 48 Seiten – 7,70 €) versammelt Beiträge zu Klaus Manns Hamburger Zeit.