Annemarie Schwarzenbach. Eine beflügelte Ungeduld
Unter diesem Titel erschien im März 2008 – rechtzeitig zum 100. Geburtstag der Schweizerin – im Zürcher Ammann Verlag eine reich bebilderte neue Biografie über Annemarie Schwarzenbach, die von Susanne Wittek aus dem Französischen übersetzt wurde. Der Autorin Dominique Laure Miermont standen für ihre biografische Arbeit mehrere private Nachlässe zur Verfügung, die bisher der Forschung nicht zugänglich waren.
Pressestimmen zur neuen Biografie
Deutschlandfunk am 23.05.2008
Entschlossenheit und Hoffnungslosigkeit, eine helle und eine dunkle Seite: Diese für Annemarie Schwarzenbach charakteristische Ambivalenz arbeitet Dominique Laure Miermont sensibel heraus. Die Autorin hat in dieser lebendig geschriebenen Biografie eine Fülle von Zitaten verwendet. So kann man die Entwicklung der Schriftstellerin und Journalistin ebenso hautnah verfolgen wie ihre vielen teilweise abenteuerlichen Reisen. Miermont hat außerdem bisher unbekannte Briefwechsel einbezogen und vor allem französische Quellen erschlossen.
Deutschlandradio Kultur am 23.05.2008
In der umfangreichen neuen Biografie der Schwarzenbach-Kennerin Dominque Laure Miermont werden die Familie und das Leben dieser ungewöhnlich schönen und begabten Frau sehr detailreich nachgezeichnet. Das ist faszinierend zu lesen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 23.05.2008
Dominique Laure Miermont zeichnet in Wort und Bild den Lebensweg der bis in die achtziger Jahre gänzlich vergessenen Autorin nach, die heute hundert Jahre alt geworden wäre: wie sich Annemarie nach und nach von ihrer Mutter entfernt, zunächst Pianistin werden will und dann zu schreiben beginnt.
Neues Deutschland vom 23.05.2008
Dominique Laure Miermont lenkt das Augenmerk auf Leben und Werk einer profilierten Autorin, die allen ihren antifaschistischen Freunden zur Seite stand und helfen wollte. Sie hatte alle Voraussetzungen dafür, konnte aber sich selbst nicht helfen in ihrem Leiden an diesem mörderischen Europa.
Falter (Wien) vom 21.5.2008
Der labile Zustand autobiografisch angehauchter Romanfiguren steht immer auch für die Umbruchssituation und die Gefahren im Europa jener Zeit. Wie die lesenswerte Biografie von Dominique Laure Miermont zeigt, kam die rastlose Annemarie Schwarzenbach trotz ihrer wiederholten Aufbrüche nie an.
WELT-online vom 18.05.2008
Der diesjährige Höhepunkt in Sachen Schwarzenbach gebührt zweifellos dem Zürcher Ammann-Verlag: In Gestalt einer einfühlsamen, intelligenten und akribisch recherchierten Biografie aus der Feder von Dominique Laure Miermont, die zuvor bereits einige Texte Annemarie Schwarzenbachs ins Französische übersetzt hatte. Miermonts unterhaltsame, atmosphärisch dichte Lebensbeschreibung ist deshalb so frappierend, weil sie der „dunklen Seite“ ihres Forschungsobjekts eine psychologisch schlüssige Vorgeschichte an die Seite stellt, zu deren wichtigsten Faktoren das Besitz ergreifende Wesen von Schwarzenbachs Mutter zählt.
Der Spiegel (Hamburg) vom 14.04.2008
Die herausragende Gestalt dieses Bücherfrühlings ist Annemarie Schwarzenbach. Gleich zwei Biografien erscheinen über sie (Dominique Laure Miermont: „Annemarie Schwarzenbach. Eine beflügelte Ungeduld“ und Alexis Schwarzenbach: „Auf der Schwelle des Fremden. Das Leben der Annemarie Schwarzenbach“). Beide sind ausgezeichnet.
Bayerischer Rundfunk (München) vom 12.04.2008
Eine ausführliche, sehr empathische Biografie von Dominique Laure Miermont, schön aus dem Französischen übersetzt von Susanne Wittek, ist im Ammann Verlag erschienen. Dominique Miermont ist mit dem Leben und Werk von Klaus Mann sehr vertraut als eine seiner Übersetzerinnen, wie sie auch viele von Annemarie Schwarzenbachs Büchern in Frankreich herausgegeben hat; diese Kenntnis kommt der Biografie sehr zugute und schützt sie vor voreiliger Parteinahme für die eine oder andere Seite in den vielen Konflikten, die Annemarie Schwarzenbachs Leben begleiteten.
Österreichischer Rundfunk (Wien), Ex Libris vom 6.04.2008
Das Buch von Dominique Laure Miermont hat sich nichts Geringeres als das Ausleuchten jener dunklen Leerstellen im Leben Schwarzenbachs vorgenommen, an denen die Autorin selbst zu Grunde gegangen ist. … Chronologisch führt Dominique Laure Miermont den Leser in die Etappen der Schwarzenbachschen Lebensgeschichte ein und schafft es, uns an der Ambivalenz und sexuellen Androgynität dieser Frau teilhaben zu lassen, ohne je über- bordend in ihrer Interpretation zu werden. … Wie es um Schwarzenbachs Werk stand und was es heute noch für uns bereit hält, das lässt sich in diesem fundierten Buch nachlesen, dem zusammen mit dem Schwarzenbachschen Werk viele Leser zu wünschen sind.
NDR Fernsehen, Kulturjournal, Paul Kerstens Bücherrubrik vom 31.03.2008
Zum 100. Geburtstag gibt’s eine exzellente Biogtafie von Dominique Miermont: Annemarie Schwarzenbach, zu Unrecht vergessen.
St. Galler Tagblatt (St. Gallen) vom 28.03.2008
Dominique Laure Miermont, die zahlreiche Werke von Annemarie Schwarzenbach ins Französische übersetzt hat, legt unter dem Titel «Eine beflügelte Ungeduld» eine umfassende Biographie vor. … eine solide Arbeit, die mit zahlreichen Quellentexten arbeitet und unermüdlich nach neuen Dokumenten sucht. Nach «Der untröstliche Engel» von 1989 nimmt Miermont jetzt Abstand von der legendären Traurigkeit Schwarzenbachs, sie zeigt sie als eine vorwärts drängende Frau, die die «leidvolle Grösse» inszeniert und braucht.
Tages-Anzeiger (Zürich) vom 10.03.2008
Gut lesbar und kenntnisreich, voller O-Töne. Die Beschreibung von Schwarzenbachs Verhältnis zu „Wandervogel“-Pfarrer Ernst Merz etwa zeigt, wie früh sich die Autorin über Einsamkeit definiert und zugleich unter ihr leidet.
Sonntagszeitung (Zürich) vom 09.03.2008
Miermonts Biografie ist das gelungenste Porträt im Schwarzenbach-Frühjahr 2008.
(Karin Oehmigen)